Keine Meinungsfreiheit und keine Klassenfahrt
Irgendwann letzte Woche gab mir meine Lehrerin,
die ich an dieser Stelle einfach Furunkel nennen will,
einen Brief, der an meine Familie gerichtet war.
Mein Klassenkamerad erhielt einen ähnlichen Brief.
Da das Schreiben an meine Eltern weitergereicht werden sollte,
öffnete ich es nicht, war aber aufgeregt.
Auf die Frage, was darin stehe, erwiderte Furunkel:
„Ich fordere dich zu einem Gespräch,
mit deiner Mutter und mir!“
Ich war verzweifelt, doch Furunkel versicherte mir:
„Es ist kein schlechtes, sondern ein gutes Gespräch!“
Etwas entspannter und sicherer ging ich also heute
nach der Schule zum vereinbarten Raum,
in dem das Gespräch stattfinden sollte,
und traf mich dort mit meiner Mutter und Furunkel.
Erst verlief alles normal
und wie Lehrer halt sind,
hat sie erst von meinen guten Seiten erzählt.
Nach einer Weile meint sie plötzlich, ich sei ihr gegenüber
respektlos und könne mich ihr nicht unterordnen.
Sie wies mich auf eine Situation im Unterricht hin:
Wir hatten Deutsch und unterhielten uns über das Buch
„Jugend ohne Gott“ und kamen auf das Thema Anarchie zu sprechen.
Als sie dann meinte, daß Anarchie etwas schlechtes sei,
bat ich sie darum, ihre politische Meinung
für sich zu behalten und uns nicht zu beeinflussen.
Sie erwiderte, daß es ihre Pflicht sei, uns politisch zu erziehen.
Ich widersprach und bot an, mich von dem Unterricht zu entfernen.
Sie gab auf und führte die Stunde,
ohne politische Bemerkungen fort…
Nun saß ich da und wurde von der Klassenfahrt verwiesen.
Nach einiger Zeit verfiel ich immer mehr in
die Verteidigerrolle.
Mir wurden Unterstellungen an den Kopf geworfen.
Plötzlich musste ich mich vor Furunkel und
meiner Mutter verteidigen.
Also zwei gegen Einen.
Ich redete und redete mich
„Um Kopf und Kragen!“
wie Furunkel meinte.
Wir kamen zu dem Ergebnis,
dass ich meine Meinung deutlich zurückhalten sollte,
weniger stören und vor allem:
„Die Anderen nicht in ihrer Meinungsfreiheit einschränken.“
Das verstand ich nicht.
Ich konnte doch nichts dafür,
wenn jemand seine Meinung äußern will,
soll er das tun.
Er sollte jedoch mit Kritik rechnen.
Nach langen Diskussionen über Vereidigungen,
Klassenfahrten und Demokratie
wurde ich aus dem Gespräch entlassen.
Ich hätte es keine Sekunde länger ausgehalten.
Ist es nicht mein Recht, respektlos gegenüber
Menschen zu sein, die ich nicht leiden kann?
Wenn ich mich anstrenge, kann ich mit auf die Klassenfahrt.
Wir gehen Segeln.
Dann wird gemeutert!!!
Euer Djack.
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- Veröffentlicht:
- Dezember 23, 2009 / 10:49 pm
- Kategorie:
- Geschehnisse
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